LegalTech ist der Oberbegriff für Softwarelösungen (On- und Offline) die Juristen bei der Lösung juristischer Probleme unterstützen (legalTech 1.0), einfache juristische Probleme automatisieren bzw. selbständig lösen (legalTech 2.0) oder juristische Aufgaben, wie z.B. Vertragsgestaltung, vollständig automatisieren (legalTech 3.0).
LegalTech 1.0 Lösungen existieren seit Jahrzehnten, wie z.B. Annotext und RA Micro im Anwaltsbereich bzw. TriNotar im Notariatsbereich.
LegalTech 2.0 Lösungen gibt es in erster Linie auf Gebieten, bei denen Rechtsansprüche streng schematich geregelt und keine juristischen Entscheidungen mit Spielraum (Subsumtionen) notwendig sind, wie z.B. im Fluggastrecht für Flugverspätungen, bei denen die notwendigen Daten: Dauer der Verspätung und Entschädigungshöhe sich aus einer einfachen Zuordnung ergeben.
LegalTech 3.0 Anwendungen sind bisher nur als Idee existient z.B. in Form sog. smart-contracts, die Vertragsverstöße selbständig erkennen und Konsequenzen auslösen sollen. Dies setzt zum eine Standardisierung von vertraglichen Formulierungen, so dass ihr Sinn von Computern erkannt werden kann und zum anderen standardisierte tatsächliche Bedingungen, deren Erfüllung ohne Ermessenspielraum überprüft werden kann, voraus.
So wird ein Algorithmus auf absehbare Zeit z.B. nicht in der Lage sein, die Mangelhaftigkeit von Bauwerken automatisch zu erkennen oder das Verschulden bei einem Verkehrsunfall zu bewerten.
Denkbar ist aber, dass schematische Vorgänge wie die Abwicklung eines Immobilienkaufvertrages, der von standardisierbaren Voraussetzungen (z.B. Kaufpreiszahlungen erfolgt, dies kann ein Bankcomputer bestätigen) abhängt und standardisierte Rechtsfolgen (Eigentumsumschreibung im Grundbuch, dies wird heute schon - je nach Bundesland - über XML-Datensätze veranlasst) auslöst.
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